XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.3_231"; fcs:x-context: baedeker.3; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.3_231"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.018S PT0.049S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.3_231</phrase></query>)];
1 - 1
ELLORA. 14. Route. 119

1. Das älteste Vihâra, dem den eigentlichen Götterkult ablehnenden
ursprünglichen Buddhismus gemäß ganz einfach. Die Entwicklung zu
reicherem Schmuck, unter dem Einfluß des wieder erstarkenden Brah-
manismus
und seines auf die Sinne wirkenden Kults, zeigen: Nr. 2, mit
Vorhalle und schönen Pfeilern, und noch mehr Nr. 3, mit skulpierten
Pfeilern und einer Kolossalfigur des Buddha. Nr. 4, stark zerstört.
Das 5. Vihâra, Mahâvara, in älteren Beschreibungen auch Dhervara
genannt, 17,6 × 35,5m groß, enthält als Hauptraum eine Halle mit zwei
Reihen von je 10 Pfeilern; das niedrige Mittelschiff von zwei langen Stein-
bänken
durchzogen. Ähnlicher Art und Größe sind auch die Grotten 6-9,
sämtlich Vihâras.

Nr. 10 ist die Tschaitya, Visvakarma genannt, aus dem Ende des
VI. Jahrh.
, mit Pfeilervorhof und vornehm dekorierter zweistöckiger
Front. Der Innenraum, 26 × 13m groß, mit 10m hohem Gewölbe, das auf
28 niedrigen Pfeilern ruht und wie im Tempel von Kârli (S. 103) durch
Rippen gegliedert ist; im Hintergrund die über 8m hohe Dâgaba, davor
ein sitzender Buddha von mythologischen Figuren umgeben, alles aus
dem gewachsenen Tuff gehauen.

Das dreistöckige Vihâra Nr. 11 hat den Namen Do-Thâl, d. h. zwei
Stockwerke (das dritte erst 1876 entdeckt), mit 14 × 31m großem Vorhof, der
zu einer 27m l., 2m br., 2,5m h. Veranda führt; über dieser noch zwei
Veranden von je 31m Länge; dahinter die Innenräume. Das Vihâra
Nr. 12, *Tîn Thâl, d. h. drei Stockwerke, um 700-750 nach Chr. entstanden,
zeigt den Buddhismus auf der Höhe seiner künstlerischen Entwicklung,
aber auch durch die Annäherung an den Geist des Brahmanismus dem
Verfall nahe. Aus dem 14 × 33m großen Vorhof führt eine Treppe zu
einer mächtigen Halle von 35 × 13m im Geviert, mit 24 Pfeilern in drei
Reihen und 6 Seitenzellen; dahinter eine kleinere Halle von 12 × 11m im
Geviert, mit 6 Pfeilern. Das zweite Stockwerk enthält eine 35 × 3,5m
große Veranda, mit 8 Pfeilern, und eine prächtige 36m lange Halle, mit
24 Pfeilern in drei Reihen. Am großartigsten ist die Halle des dritten
Stockwerks, von 35 × 19,5m im Geviert und 4m Höhe, mit 40 Pfeilern in
fünf Reihen, wohl die schönste aller Grotten Ellôras. Der reiche figür-
liche
Schmuck der ganzen Anlage zeigt den Buddha und buddhistische
Heilige in verschiedenen Verkörperungen.

Die Brahmanischen Grotten (13-29) stammen wahrscheinlich
aus dem VII. bis Anfang des IX. Jahrhunderts. Sie unterscheiden
sich von den buddhistischen sowohl in der Anlage, wie in der
reicheren Ausschmückung, die die schauerliche Dämonologie des
Schiva- und Vischnukults zum Ausdruck bringt. Der Kailâstempel
in der Mitte gilt als ein Wunderwerk altindischer Baukunst.

Nr. 13 ist unbedeutend. Nr. 14, Râvana-ka-Khâi, d. h. Ravans-
höhle
genannt, ist 26m tief, mit Vor- und Mittelhalle; hinten ein frei-
stehender
Heiligtumsschrein. Die Skulpturen stellen dar: an der Süd-
wand
Schiva den Büffel-Dämon erschlagend, mit seiner Frau Pârvatî
Schach spielend, tanzend usw., an der Nordwand Vischnu mit Lakschmî
in Bärengestalt; in dem äußeren Gang der Südseite sieht man neben
Dämonengerippen und dem elefantenköpfigen Ganescha die sieben Haupt-
göttinnen
mit ihren Wahrzeichen: Châmundî mit der Eule, Indrânî mit
dem Elefant, Vârâhnî mit dem Bär, Lakschmî mit dem greifartigen Garuda,
Kaumârî mit dem Pfau, Maheschwarî mit dem Büffel, Brahmî mit der
Gans. Auf einem in den Fels gehauenen Stufenpfad erreicht man Nr. 15,
das Dâs Avatâra, d. h. Tempel der zehn Verkörperungen Vischnu’s. Der
Vorhof umschließt ein Schiva-Heiligtum. Die 29m lange Halle des unteren
Stockwerks hat 14 Pfeiler, die 28 × 38m große Halle des Oberstockes hat
44 Pfeiler. Die Skulpturen ähneln denen der vorigen Grotte: an der
Nordwand die Hochzeit des Schiva und der Pârvatî, an der Südwand
Vischnu auf einer fünfköpfigen Schlange, als Zwerg, als Mann-Löwe usw.;
gräßlich ist ein Schiva mit Schädelkette, der ein Opfer mit dem Dreizack